Ob im Maschinenbau, in der Automobilproduktion oder in der Logistik – viele Branchen entdecken derzeit, welche Vorteile sich durch die Digitalisierung in puncto Produktivität und Effizienz erschließen lassen. Und als Erweiterung des „Internets der Dinge“ zieht die Digitalisierung sogar ins eigene Heim und ins Auto ein (Smart Home, Smart Car) – allen gemeinsam ist die konsequente Vernetzung und das Sammeln und Analysieren umfangreicher Datenmengen.
Doch wie sieht die Digitalisierung in der Baubranche aus? Gerade Architekten können hier besonders profitieren. Denn wie oft kommt es vor, dass ineffiziente Prozesse, nachträgliche Änderungswünsche, intransparentes Abstimmungsverhalten oder Ausführungsmängel am Ende für den Architekten zu Einbußen in seiner Marge führen.
Die Lösung heißt BIM – Building Information Modeling – und bedeutet nichts weniger, als dass alle an einem Bauprojekt Beteiligten in den Informationsprozess integriert sind. Sogar die spätere Bewirtschaftung der Gebäude kann so vorab nachhaltig gestaltet werden.
Die Idee ist gar nicht so neu: Der Softwarehersteller Autodesk, der 3D-basierte Produktlösungen für viele verschiedene Industriebereiche entwickelt, gehörte bereits Mitte der 90er Jahre zu den Mitgründern des Vorläufers von buildingSMART (http://buildingsmart.org/) als unabhängigem Konsortium. Offene Standards und Spezifikationen für BIM zu entwickeln und den gemeinsamen Austausch von Daten auch den Anwendern unterschiedlicher Softwareprogramme zu ermöglichen, kennzeichnet den openBIM Ansatz: Ganzheitlich planen, koordinieren und dokumentieren, um so eine höchstmögliche Projektsicherheit und Kostenkontrolle zu realisieren.
Gatwick macht es erfolgreich vor
Welche Vorteile der Einsatz von BIM in der Praxis bietet, zeigt das Beispiel des Londoner Flughafens: Rund 30 Gebäude, zwei Terminals und sechs Piers des Flughafens Gatwick, aufgeteilt in über 250 Einzelprojekte, waren zu erneuern bzw. teilweise neu zu bauen, ohne dabei die jährlich über 34 Millionen Passagiere unnötig zu belästigen. Gleichzeitig galt es, Einbußen bei Geschäften, Gastronomie und anderen Dienstleistern so gering wie möglich zu halten – das klingt nach einer echten Herkulesaufgabe bei einem Investitionsvolumen von 1,4 Milliarden Euro. Die beauftragte Bechtel Corporation, größtes Bau- und Anlagenbauunternehmen der USA, setzte daher ganz auf die BIM Software von Autodesk. Alle internen und externen Nutzer – Ausführende, Finanzierer, der Flughafenbetreiber und die jeweils betroffenen Dienstleister – hatten über die Autodesk BIM 360 Cloud Einblick und Zugriff auf den aktuellen Planungs- und Ausführungsstand. Auch die zukünftigen Auswirkungen auf den Alltag im Airport waren in 3D anschaulich dargestellt. Synchronisiert wurden die Daten über Autodesk Revit an die Navis Works Dateien sowie an den IBM Zentralrechner mit ERP und anderen Systemen.
Mit BIM hat Bechtel das Projekt in Return-on-Investment-Perioden aufgeteilt. Damit konnte man dem Kunden vorrechnen, wie sich Investitionen in niedrigeren Betriebskosten auswirken und wann sich die Investitionen amortisieren. Zum Beispiel wie in den nächsten 30 Jahren durch gezielte Maßnahmen rund 25 Millionen US-Dollar an Energiekosten eingespart werden können.
Autodesk Revit für alle Workflows
Entwürfe präzise modellieren, alle Beteiligten koordinieren und Fortschritte auf allen Ebenen dokumentieren – als Anwender kann man von den Stärken von Autodesk Revit vom ersten Augenblick an profitieren. So lässt sich ein Gebäudemodell bauteilorientiert in 2D wie 3D darstellen. Dabei hilft auch der modulare Aufbau der Software:
- Revit Structure ist für die Tragwerksplanung im konstruktiven Ingenieurbau und Hochbau optimiert
- Revit Architecture für die Gebäudeplanung
- Revit MEP für die Gebäudetechnik
Wichtig ist jedoch vor allem, dass Revit Änderungen im Planungsprozess gleich im gesamten Projekt sichtbar macht und dokumentiert.
Darüber hinaus bietet Revit weitere Vorteile:
1. Parametrische Komponenten bilden die Basis für den Aufbau eines 3D-Modells. Außerdem kann der Architekt mit einem offenen grafischen System Formen entwerfen und darstellen, ohne dass er eine Programmiersprache braucht.
2. Die bidirektionale Assoziativität von Revit macht Bearbeitungen an Plänen, Ansichten, Bauteillisten etc. für alle aktuell sichtbar und dokumentiert sie auf einer koordinierten Datenbank.
3. Revit ermöglicht es, dass verschiedene Mitglieder eines Teams an jeweils anderen Objekten arbeiten, wobei alle Informationen erhalten bleiben und dokumentiert werden. Diese Möglichkeit der Arbeitsteilung sichert ein Höchstmaß an Effizienz und fördert die Produktivität.
Sicher ist es für Architekten interessant, sich anzuschauen welche einzelnen Tools Revit außerdem bietet. Dazu gehören zum Beispiel Entwurfsplanungswerkzeuge, um Freihandskizzen und Freihandmodelle intuitiv zu erstellen bzw. Formen interaktiv zu ändern. Diese erleichtern auch den Übergang von der Entwurfs- in die Dokumentationsphase. Verschiedene Tools unterstützen bei der Visualisierung und zeigen Funktionen eines Raums auf. So können mit Insight 360 u.a. Beleuchtung, Heizung oder Kühlung vorhergesagt werden.
Ein starkes und effizientes Tool für die frühe Entwurfsphase ist der FORMIT 360 Konverter, der RFA- oder SKP-Dateien in FORMIT-Dateien konvertiert und in den BIM-Arbeitsablauf integriert. Und um die enormen Datenmengen zu beherrschen, stellt A 360 virtuell unendliche Rechenleistung in der Cloud bereit.
Die Interoperabilität aller in einem Projekt eingesetzten Systeme und Programme ist ein weiterer Kernvorteil von Revit: Denn das Programm importiert, exportiert und verknüpft Daten gängiger Formate wie DWG™, DXF™, DGN und IFC für openBIM. Fehler oder Auslassungen werden so auf ein Minimum reduziert.
Fazit: Für Architekten ist openBIM bald unerlässlich
In Zukunft werden Auftraggeber bei Ausschreibungen immer öfter auf den Einsatz von BIM bestehen. Umso wichtiger wird es für Architekten, hier auf das richtige Werkzeug zu setzen. Der BIM-Ansatz von Autodesk spielt Architekten in die Hände, weil er besonders für ihre Arbeitsabläufe geeignet ist. Und mit openBIM sitzen virtuell alle an einem Tisch und arbeiten zusammen, selbst wenn sie unterschiedliche Software nutzen.
Bei Autodesk hat sich inzwischen eine wachsende internationale Online-Community entwickelt, in der Architekten immer Gleichgesinnte finden, die Tipps geben können und mit denen man Erfahrungen austauschen kann. Die Beiträge zeigen dabei, wie Revit ankommt und mit seinen Vorzügen immer mehr Nutzer begeistert.
Erfahren Sie mehr über die Möglichkeiten und Vorteile von BIM und openBIM und laden Sie das White Paper „Projektsicherheit & Kostenkontrolle durch openBIM: Ganzheitlich planen, koordinieren und dokumentieren.“ herunter unter http://www.autodesk-openbim.de/projektsicherhei-kostenkontrolle
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