Mit Building Information Modeling (BIM) ist nichts mehr, wie es vorher war. Zumindest nicht in der Baubranche. Die Qualität der Zusammenarbeit unter den Baubeteiligten verändert sich ebenso wie die Organisation der prozessualen Abläufe. Disziplinübergreifende Projektteams, die bei ihrer Zusammenarbeit openBIM-Software einsetzen, können ohne Zeitverzug auf die jeweils aktuellsten Pläne und Modelle zugreifen. Zum Beispiel auf intelligente 3D-Modelle, die allen Projektbeteiligten eine perfekte Vorstellung von Ist- oder Sollzustand des gemeinsamen Projekts vermitteln. Die Arbeitsabläufe werden dadurch effizienter, die Qualität der Ergebnisse steigt.
Das Problem der Interoperabilität
Datenaustausch-Standards sind dabei unverzichtbar für die „Interoperabilität“, also die Zusammenarbeit mit verschiedenen Softwareanwendungen. Wie sonst sollten die Projektteams Informationen zwischen unterschiedlichen 3D-Anwendungen austauschen, ohne dabei die Datenintegrität zu beeinträchtigen.
Das hat Autodesk, erster Anbieter von CAD-Software, die auf herkömmlicher Hardware (PC) läuft, früh erkannt. Der weltweit führende Software-Spezialist für 3D-Design, Konstruktion und Planung engagiert sich schon lange für die übergreifende Zusammenarbeit in verbundenen und offenen BIM-Arbeitsabläufen in der AEC-Branche. Zusammenarbeit setzt allerdings eine „gemeinsame Sprache“ voraus – nicht nur zwischen Menschen, sondern auch zwischen Daten und Programmen.
Kommunikation in einer gemeinsamen Sprache: IFC
Damit man in der Baukommunikation nicht nur das Gleiche sagt, sondern auch dasselbe meint, gibt es für Baustoffe, Bauprodukte und Bauausführungen nationale und internationale Normen. Normen braucht es auch bei BIM, hier aber naturgemäß von vorneherein international gültige Normen. Wie sich die Zusammenarbeit mit verschiedenen Softwareanwendungen gestalten lässt, diese Frage stand schon ganz am Anfang der Idee vom Building Information Modeling. Über Interoperabilität hatten sich nämlich Autodesk und andere Unternehmen schon bei einem Treffen 1996 Gedanken gemacht. Sie gründeten die Internationale Allianz für Interoperabilität (IAI), später in „buildingSMART International“ (http://buildingsmart.org/) umbenannt. Die internationale buildingSMART-Bewegung ist seit vielen Jahren die weltweit anerkannte, unabhängige Instanz für openBIM (im Gegensatz zum ähnlich klingenden OPEN BIM™ Marketing-Programm einiger Bausoftware-Anbieter in Deutschland). buildingSMART International ist eine Nonprofit-Organisation. Sie entwickelte die „Industry Foundation Classes“ (IFC), den wichtigsten Branchenstandard für den Austausch von BIM-Daten. Das IFC-Datenmodell enthält Geometrie und Eigenschaften „intelligenter“ Gebäudeelemente und ihrer Beziehungen zu anderen Elementen innerhalb des Modells. IFC ist ein neutraler Standard mit strikten Zertifizierungsregeln. Der von buildingSMART International entwickelte IFC4 Standard wurde kürzlich als EN ISO 16739 veröffentlicht und wird als EU-Norm in das nationale Normenwerk aller Mitgliedsstaaten übernommen. Seitens des DIN ist die Veröffentlichung als DIN EN ISO 16739 für Anfang 2017 geplant.
Fazit
Im Zuge des weltweiten Wandels ändert sich auch die Zusammenarbeit innerhalb von Projekten. Teams sind über die Welt verstreut und nutzen unterschiedliche Werkzeuge. Da ist ein zuverlässiger Datenaustausch zwischen allen Projektbeteiligten über die einzelnen Projektphasen hinweg enorm wichtig. Das gilt auch für den Datenaustausch im BIM-Umfeld. Je komplexer die AEC-Projekte, desto mehr unterschiedliche Datentypen werden verwendet. Diese Daten müssen mit anderen Softwarelösungen austauschbar sein. IFC und openBIM sind dafür die entscheidende Basis.
Weitere Infos
Mehr dazu finden Sie in unserem White Paper “Baukoordination „in einer Sprache“ – openBIM-Datenaustausch-Standards machen´s möglich“ unter http://www.autodesk-openbim.de/openbim-baukoordination-in-einer-sprache
Bildquelle: © Autodesk
Autor: Christian Weiss, Manager EMEA Field Marketing AEC (Autodesk GmbH)
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